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Review: Air Asia Premium Flatbed im A330

Lohnt sich ein Upgrade? Wir haben die Air Asia Business Class im A330 – die Premium Flatbed genannt wird – für euch getestet – von Kuala Lumpur nach Denpasar. Hier ist unsere Bewertung mit ausführlichem Test von Sitz, Kabine, Entertainment, Essen und mehr.

Air Asia Premium Flatbed: Mit dem A330 von Kuala Lumpur nach Bali

AirAsia X bietet mit Premium Flatbed so etwas wie eine Business Class – jedoch zu deutlich niedrigeren Preisen. Die Pluspunkte: sehr komfortable Sitze mit enormer Beinfreiheit, Priority bei Check-In und Boarding sowie inkludiertes Gepäck. Die Nachteile: Eigentlich keine. Wer hängt sich schon an einem fehlenden Business Class Service auf, wenn Aufpreis von Economy zu Business zu niedrig ist? Hier ist unser Review des AirAsia Premium Flatbed.

AirAsia

AirAsia ist eine asiatische Fluggesellschaft, die den Flugverkehr seit 2001 auf den Kopf stellt. An jenem denkwürdigen Tag bezahlte der malaysische Unternehmer Tony Fernandes weniger als einen Dollar, um die beiden Flugzeuge der damals maroden Fluggesellschaft zu übernehmen. Heute hat er mehr als 200 Flugzeuge. Bald sollen es knapp 500 sein. Seine Billigairline fliegt mit Sitz am Flughafen Kuala Lumpur in Malaysia zu mehr als 130 Zielen weltweit und hat in den letzten neun Jahren den Titel der besten Low-Cost-Airline der Welt inne.

Air Asia Premium Flatbed: Mit dem A330 von Kuala Lumpur nach Bali
Mit dem A330 von Kuala Lumpur nach Bali

Wo bucht man günstig AirAsia Flüge?

Unser Tipp: Wir haben gute Erfahrungen mit der Flugsuchmaschine Skyscanner gemacht. Hier werden die günstigen Flüge verschiedener Anbieter verglichen. AirAsia selbst bietet aber immer wieder gute Rabatte auf der AirAsia Website.

AirAsia Premium Flatbed

Die Tochtergesellschaft AirAsia X bietet ausschließlich Langstreckenflüge an und auf ihnen eine Business Class namens AirAsia Premium Flatbed. Aber was bietet das AirAsia Premium Flatbed wirklich? Hat sie die Bezeichnung Business Class verdient? Wir haben sie getestet.

  • Airline: AirAsia
  • Flugnummer: D7 798
  • Route: KUL – DPS
  • Flugzeugtyp: Airbus A330-300
  • Reiseklasse: Business Class
  • Kabinen-Konfiguration: 2-2-2
  • Kabinen-Größe: 12 Sitze
  • Pitch/Sitzabstand: 152 cm
  • Sitzbreite: 51 cm

Check-in

Schon der Check-In für Passagiere der AirAsia Premium Flatbed Klasse bringt einen Vorteil mit sich: nämlich separate Premium Flatbed Check-In Schalter am KLIA 2. Während sich Passagiere der Economy Class am Self-Check-In-Automaten selbst einchecken und anschließend ihr Gepäck am meist sehr überfüllten Baggage Drop abgeben, stehen Passagiere der Premium Flatbed Klasse zwei gesonderte Schalter zu Verfügung, an denen wenig bis gar nichts los ist.

Der Check-In-Prozess wird vom Bodenpersonal schnell und kompetent erledigt. Einziger Wehmutstropfen: Man wird nicht auf die AirAsia Lounge hingewiesen. Erst auf Nachfrage, wird der Weg dorthin genauer beschrieben.

AirAsia Lounge

Mittlerweile bietet AirAsia am KLIA in Kuala Lumpur ihren Passagiere mit einem Premium Flex & Premium Flatbed Ticket Zugang zu einer eigenen Lounge: der AirAsia Premium Red Lounge. Dank eines überdimensionalen AirAsia Logos über der Tür ist sie nicht zu übersehen. Nach der Passkontrolle passiert man einige Duty-Free-Shops und hat danach auf der linken Seite Zugang zur Lounge.

Die AirAsia Lounge hat für alle Gates eine strategisch gute Lage. Dennoch eine Warnung vorab: Am besten die Uhrzeit immer im Blick behalten, da in der Lounge keine Flugdurchsagen gemacht werden. Auch sollte man bis zu den Gates 15-20 Minuten einrechnen, da eine Sicherheitskontrolle passiert werden muss.

Der erste Eindruck: Überschaubar, aber mit teils erfrischendem Design. Neben einem Sitzbereich mit schlichten Sofas findet man auch mehrere Sitzmöglichkeiten an Tresen, sowie einen ruhigeren VIP-Room, zu dem jedoch jeder Zugang hat. Hinzu kommt eine zweite Etage mit großen Liegekissen und tollem Ausblick auf den Runway im Sunroom.

Wer die Zeit in der Lounge für die Arbeit nutzen möchte, dem steht nicht nur WLAN und ein kleiner Arbeitsbereich mit drei Computern zur Verfügung, sondern auch ausrechend Steckdosen an nahezu jeder Sitzgelegenheit. Auch eine separate Ladestation für Smartphones und Co. gibt es. Die Auswahl an Zeitschriften hingegen ist mager. Lediglich die englischsprachige Asia Tatler ist erhältlich. Dennoch, eine Airline im Niedrigpreissegment mit eigener Lounge? Davon können sich Wizz Air und Co. noch eine Scheibe abschneiden.

Das Buffet ist zwar nicht sehr groß, kann sich aber gerade für eine Low Cost Airline durchaus sehen lassen. Es gibt drei warme Gerichte: Frittierte Nudeln, Sambal und Nasi Lemak. Dazu sind Sandwiches mit Käse und Hühnchen erhältlich, ebenso wie Congee und Rührei mit Baked Beans. Als Getränk stehen neben einem WMF Vollkaffeeautomaten auch Cola, Tiger Bier und zuckriger Orangensaft zur Wahl. Auf eine größere Auswahl an Alkoholika muss man verzichten.

Was kostet die AirAsia Lounge für Passagiere mit Premium Flex & Premium Flatbed Ticket?

Die AirAsia Red Lounge im KLIA 2 ist gratis für die ersten 3 Stunden für Premium Flex & Premium Flatbed Gäste.

Was kostet der AirAsia Lounge Zugang ohne Premium Flex & Premium FlatbedTicket?

  • RM85.00 pro Eintritt (max. 3 Stunden) für Walk-in-Gäste (kostenlos für Kinder von 0 bis 2 Jahren)
  • RM75.00 pro Eintritt (max. 3 Stunden) für Gäste mit Vorreservierung

     

  • RM27,00 für jede weitere 1 Stunde (nach den ersten 3 Stunden).
  • Die Vorreservierung ist nur über das BIG-Mitgliedskonto für Gäste von AirAsia (AK) und AirAsia X (D7) mit Abflug von Kuala Lumpur möglich.

Boarding

Während man gerade in Südostasien häufig quer über das Vorfeld zum Flugzeug laufen muss, werden die großen AirAsia A330 Maschinen in Kuala Lumpur direkt am Gate abgefertigt. Das ist natürlich bei jeder Wetterlage weitaus angenehmer. Passagiere der AirAsia Business Class boarden als erstes. Den Sitzplatz muss man sich allerdings selber suchen. Man wird weder namentlich gegrüßt, noch persönlich zum Platz gebracht. Das ist nicht verwunderlich, wir sprechen ja immer noch von einer Billigfluggesellschaft.

 

Kabine

AirAsia hat ihre Business Class mit den Lieflat-Sitzen nur in ihre großen Langstreckenmaschinen verbaut: den A330-300. Entsprechend groß ist die Kabine.

Air Asia Premium Flatbed: Mit dem A330 von Kuala Lumpur nach Bali
Das AirAsia Premium Flatbed bietet eine gemütliche Flug-Erfahrung

Während es sich in der Economy um eine 3-4-3 Bestuhlung handelt, besteht die Lie-Flat-Klasse aus einer 2-2-2 Sitzkonfiguration und erinnert an die Bestuhlung der Business Class von Hainan Airlines im A330. Eine Trennwand trennt die Business Class von der Economy Class und der Vorhang wird schon direkt nach dem Boarding zugezogen.

Auf dem hier getesteten Flug ist die Premium Lieflat Kabine nur halbvoll, wodurch sich schnell eine angenehm ruhige Atmosphäre einstellt. Klar, Champagner als Begrüßungsgetränk sucht man vergeblich. Gewisse Perks gibt es trotzdem: Dazu gehört ein flauschiges Kissen das auf dem Sitz bereit liegt, eine kleine Wasserflasche, und auch eine sehr gemütliche Decke wird jedem Lieflat Passagier gereicht.

Schon 30 Minuten nach dem Start beginnt die Crew mit dem Bordservice und damit dem Verteilen des vorab online, bzw. spätestens beim Online-Check-In, bestellen Wunschgerichts. Dazu wird ein ebenso schon vorbestelltes Getränk gereicht. Wahlweise Wasser oder Kaffee sind inkludiert.

Wo befindet sich der beste Sitzplatz in der AirAsia Lieflat Klasse?

Obwohl es sich ohnehin um lediglich zwei Sitzreihen handelt, befindet sich der beste Sitzplatz mit Sicherheit in der ersten Reihe. Der Grund ist die noch größere Beinfreiheit in den Bulkhead Seats. Die Fensterplätze haben keinen direkten Zugang zum Gang.

Sitze

Die Lieflat Sitze von AirAsia mögen vielleicht nicht die Crème de la Crème der neusten Business-Class-Produkte sein, für einen Low-Cost-Carrier können sie sich aber mehr als sehen lassen. Während der Sitz mit einem schlichten, dunkelgrauen Stoff bezogen ist, ist die Kopfstütze aus Leder und im typischen Rot von AirAsia gehalten.

Air Asia Premium Flatbed: Mit dem A330 von Kuala Lumpur nach Bali
Der Sitz lässt sich als Premium Flatbed komplett flach machen

Viel Privatsphäre bieten die Sitze allerdings nicht. Lediglich lässt sich eine kleine Trennwand zwischen den Rückenlehnen herausziehen. Dafür genießt man aber mehr als ausreichend Platz und vor allem eine so große Beinfreiheit, das selbst Chinas Basketballstar Yao Ming hier kein Problem hätte.

Der Sitz verfügt über ein einfaches Bedienpanel in der Armlehne, mit der man ihn im Handumdrehen in ein fast flaches Bett verwandelt kann – leider aber auch nur fast. Zum Essen wird ein großer Tisch aus der Mittelkonsole herausgezogen und verschwindet danach mit nur einer Handbewegung auch wieder darin.

Auch Stauflächen gibt es reichlich. Denn neben den Gepäckfächern über den Sitzen, finden Passagiere in der Business Class viel Stauraum im Fußbereich, zwei kleine Ablagefächer zwischen den Fußbereichen, sowie ein weiteres kleines Fach in der Mittelkonsole.

Auch für einen Stromanschluss ist gesorgt. Genau gesagt für eine universelle Steckdose pro Sitz, der sich vorne an der Mittelkonsole befindet. Einen Monitor sucht man allerdings vergeblich. Dafür hält AirAsia aber eine andere Art der Unterhaltung parat (siehe Entertainment). Alles in allem kann man durchaus erstaunt sein über den hohen Standard der Lieflat-Sitze. Von leicht abgewetzten Teilen mal abgesehen, überzeugen die Sitze durch Klasse und gute Bedienbarkeit, wenn auch nicht bei gänzlich neuen Standards.

Service

AirAsia war nie für besonders guten Service bekannt – und daran ändert auch die Lieflat Klasse von AirAsia X nichts. Trotzdem ziert die Gesichter der Crew zu jeder Zeit ein Lächeln und auch im persönlichen Kontakt agieren die Crewmitglieder nett und zuvorkommend, ohne dabei sonderlich aufgesetzt zu wirken. Ein rundum gelungener Service, wenn auch ohne i-Tüpfelchen, der dennoch nicht mit der Emirates Business Class oder der Cathay Pacific Business Class zu vergleichen ist.

Amenity Kits

Ein Amenity Kit erhält man auch in der AirAsia Business Class nicht, dafür aber ein Kissen und eine überaus gemütliche Decke.

Essen & Trinken

Die Bordmahlzeit bestellt man sich schon innerhalb des Buchungsvorgangs. Für diesen Erfahrungsbericht fiel die Wahl auf Nasi Lemak, ein malaysisches Reisgericht, welches vor allem in Malaysia, Brunei Darussalam, Singapur und Südthailand auf den Tisch kommt und sich als einfach aber lecker herausstellt.

Weitere Gerichte und Snacks kosten extra und werden im Inflight Food Menu angepriesen. Warme Speisen wie Gebratenes Hähnchen mit Pesto, Huhn-Teriyaki mit Reis oder Meeresfrüchte Aglio Olio starten bei lediglich 20 MYR – ein tolles Preisniveau. Auch die Preise der Getränke und Snacks können sich durchaus sehen lassen. So kostet ein Tiger Bier 15 MYR, ein Vietnamese Iced Coffe 7 MYR oder eine Packung Erdnüsse 6 MYR.

Unser Essen

Wer das Essen online vorbestellt, zahlt weniger. So kostet eine warme Mahlzeit mit einem Getränk nach Wahl (Wasser oder Kaffee) nur 15 MYR statt 25 MYR oder mehr.

Wer mit AirAsia auf dem Weg nach Kuala Lumpur ist, sollte am besten mindestens eine Sache an Bord kaufen – sei es nur ein Müsliriegel oder ein Wasser. Ihr könnt nicht nur mit jeder beliebigen Währung bezahlen, sondern bekommt das Rückgeld in Malaysischer Ringgit. So habt ihr bei Ankunft in KL gleich etwas Kleingeld zur Hand.

Entertainment

Da AirAsia an Bord des A330 auf Monitore verzichtet, hat man sich eine tolle Alternative ausgedacht. So kann man sich vorab ein Samsung Galaxy X reservieren. Es steht einem für die Zeit des Flugs an Bord zur Verfügung und bietet Zugang zu einer Auswahl an aktuellen Filmen, TV-Serien, Musik, Spielen und E-Magazinen.

 

WLAN

AirAsia bietet kein Internet an Bord, was in Anbetracht der sonst so jung, modern und durchdachten Serviceangebots eigentlich verwunderlich ist.

Wo bucht man günstig AirAsia Flüge?

Unser Tipp: Wir haben gute Erfahrungen mit der Flugsuchmaschine Skyscanner gemacht. Hier werden die günstigen Flüge verschiedener Anbieter verglichen. AirAsia selbst bietet aber immer wieder gute Rabatte auf der AirAsia Website.

AirAsia Premium Flatbed: Fazit

Ist das AirAsia Premium Flatbed als Business Class einzuschätzen oder doch eher als gute Premium Economy? Darüber darf man sich streiten. Mit Sicherheit aber ist das Premium Flatbed eine gelungene Mischung aus dem Service der Economy und den Sitzen einer Business Class. Auf andere Annehmlichkeiten wie Champagner oder High-End-Küche, muss man jedoch verzichten.

Stattdessen konzentriert sich AirAsia radikal auf das, was für die meisten Reisenden ohnehin am wichtigsten ist: Bequemlichkeit. Dafür sorgt ein komfortabler Sitz und ein guter Groundservice. Ein Angebot das, zu oft sehr niedrigen Preisen von unter 100 Euro für die Strecke von Kuala Lumpur nach Bali (Indonesien) einfach unschlagbar ist. Für Mittel- und Langstreckenflüge ist das Premium Flatbed auf AirAsia X absolut zu empfehlen. Da kann sich Europa eine Scheibe abschneiden.

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