Review: Turkish Airlines Business Class im A330-300
Lohnt sich ein Upgrade? Wir haben die Turkish Airlines Business Class im A330-300 für euch getestet – von Berlin nach Istanbul. Hier ist unsere Bewertung mit ausführlichem Test von Sitz, Kabine, Entertainment, Essen und mehr.
Turkish Airlines bietet in der Turkish Airlines Business Class A330-300 unterschiedliche Bestuhlungen an. Die hier getestete Version überzeugt durch ihr aufgeräumtes Layout, die gemütlichen Sitze mit enormer Beinfreiheit, eine gute Atmosphäre und ein durchdachtes Catering. Lediglich in ein paar wenigen Punkten gibt es kleine Abzüge in der B-Note. Für unsere Bewertung der Turkish Airlines haben wir uns die Business Class genauer angeschaut.
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Turkish Airlines
Die in der Türkei ansässige Turkish Airlines besitzt mit 49 nationalen und 255 internationalen Zielen das größte Streckennetz aller Fluggesellschaften weltweit. Gegründet im Jahr 1933 mit einer minimalen Flotte von nur fünf Maschinen, ist TK seit 2008 ein wahres Zugpferd der Star Alliance, zu der auch Lufthansa (Website), Austrian Airlines, Swiss, Air Canada, Thai Airways, Singapore Airlines, United Airlines, TAP Air Portugal, ANA, Avianca und andere gehören.
Mit den Drehkreuzen Flughafen Istanbul, Istanbul-Sabiha Gökçen und Ankara-Esenboğa ist die türkische Fluggesellschaft vor allem für ihren guten Service bekannt, mittlerweile aber auch für ihr neuestes Flagship: die neue Business Class im Boeing 787 Dreamliner. Mit der Inbetriebnahme des neuen Mega-Flughafens in Istanbul Anfang 2019 ist der weitere Ausbau von Heimatflughafen, Flotte und Streckennetz nur eine Frage der Zeit.
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Turkish Airlines Business Class Airbus A330-300: Die wichtigsten Daten
Was bietet die Turkish Airlines Business Class im A330-300? Wir haben sie auf dem Flug von Berlin (BER) in Deutschland nach Istanbul (IST) in der Türkei unter die Lupe genommen.
- Airline: Turkish Airlines
- Flugnummer: TK1722
- Route: BER-IST
- Flugzeugtyp: Airbus A330-300
- Reiseklasse: Business Class
- Kabinen-Konfiguration: 2-2-2
- Kabinen-Größe: 28 Sitze
- Pitch/Sitzabstand: 155 cm
- Sitzbreite: 53 cm
Check-in
Der Check-In von Turkish Airlines findet in Terminal 1 des Flughafen Berlin Brandenburg “Willy Brandt” (BER) statt. Das ist praktisch für alle, die aus Berlin und Umgebung mit dem Flughafen-Express FEX ankommen, da man nach dem Ausstieg nur kurz die Treppe hinauf gehen muss, schon steht man mitten im Terminal.
Turkish Airlines hat direkt neben den Check-In-Schaltern für die Economy Class zwei separate Schalter nur für Passagiere der Business Class wie für Inhaber eines Goldstatus bei der Star Alliance. Es gibt keine langen Schlangen und so geht der Check-In ohne Verzögerung vonstatten. Auch zum Security-Check ist es von hier nicht mehr weit.
Lounge
Als Passagier der Turkish Airlines Business Class hat man am BER Zugang zur Lufthansa Lounge. Diese befindet sich am Ende des Hauptterminals auf Ebene 1 im Abflugbereich (Schengen), direkt gegenüber von Gate B 20. Da die Lounge über der Ebene der Gates liegt, kommt man wahlweise über die Treppe zum Lounge-Eingang, oder aber man nimmt den Aufzug.
Die Lufthansa Lounge BER überrascht mit einem frischen Look und Interior-Design samt Teppichen und Bücherregal, das dafür sorgt, dass man sich recht schnell wohnlich fühlt. Nimmt man auf einem Sessel mit Blick aufs Vorfeld Platz, fühlt man sich bald wie im heimischen Wohnzimmer. Die Lounge bietet mit ihren 750 Quadratmetern Platz für bis zu 150 Passagiere. Das gastronomische Angebot ist derzeit aufgrund der Covid-19-Pandemie sehr eingeschränkt, bzw. ist der Verzehr von Essen und Trinken in der Lounge sogar gänzlich untersagt. Stattdessen steht eine überschaubare Auswahl an belegten Brötchen, Wasser, Kaffee und Tee zum Mitnehmen am Ausgang parat. Selbstredend gibt es WLAN, einen Arbeitsbereich, EU- und US-Steckdosen sowie einen Drucker und Kopierer.
Fazit: Wie gut die Lufthansa Lounge am Flughafen BER wirklich ist, wird sich noch herausstellen müssen. Bis jetzt punktet sie vor allem im Vergleich zur Lounge am alten Flughafen Tegel und setzt mit ihrer Wohnzimmeroptik neue Maßstäbe im sonst immergleichen Lounge-Konzept der Lufthansa.
Öffnungszeiten der Lufthansa Lounge am BER:
Täglich: 05:300-20:30 Uhr
Boarding
Turkish Airlines beginnt das Boarding bekanntlich meist recht früh, so auch am BER. Dabei wird nach dem Prinzip des Priority Boarding nach Klassen geboardet, soll heißen, dass Business Class Passagiere und Star Alliance Gold Member zuerst an Bord dürfen – nur unterbrochen von einem zügigen Krankentransport mit Rollstühlen.
Sowohl die Passagiere der Business Class, als auch Economy-Passagiere, boarden über die gleiche Passagierbrücke. Betritt man den A330, biegt man nach links in die Business-Class-Kabine ab und sucht sich selbstständig seinen Sitzplatz. Direkt beim Boarding erhält man außerdem ein einfaches Hygiene-Kit inklusive einer mit dem Turkish-Airines-Logo gebrandeten Atemmaske und einem antiseptischen Reinigungstuch.
Kabine
Turkish Airlines fliegt die Mittelstrecke von Berlin zum neuen Istanbul Airport wie viele ihrer Langstreckenverbindungen mit einem Airbus A300-300, einem Wide Body, dessen Kabine schon auf den ersten Blick angenehm geräumig wirkt.
Hinweis: Hier muss erwähnt werden, dass die Bestuhlung der A330-Kabinen bei TK nicht immer durchschaubar ist und es noch eine etwas ältere Version gibt, die ihr in einem unserer anderen Turkish-Airlines-Bewertungen findet.
Diese hier getestete und etwas neuere Business Class im A300-300 bietet dagegen 28 Sitze, die in einer 2-2-2-Sitzkonfiguration verbaut sind. Dabei befinden sich an den Seiten je fünf Reihen, in der Mitte jedoch nur vier. Die Sitze wirken schön sauber, aufgeräumt und kommen in nicht ganz so wuchtiger Lederoptik daher, wie in der älteren Version. Hinzu kommt eine helle Fensterfront, die einen großen Teil zu einem ordentlichen Gesamtbild und einer einladenden Atmosphäre beiträgt.
Die gesamte Kabine ist ein rundum gelungenes Produkt, weder mit Schmuckelementen überladen, noch mit Farben übertüncht. Stattdessen übt sich Turkish Airlines hier in optischer Zurückhaltung in angenehmen Beige- und Grautönen. Auf Zierblumen und andere Dekoelemente, wie man es oft bei Cathay Pacific oder Emirates sieht, verzichtet die türkische Airline hier. Lediglich prangt an der Rückwand der Business-Class-Kabine ein unübersehbares Logo der Airline, das im Dunkeln leuchtet.
Sitze
Die Sitze in 2-2-2-Konfiguration haben ein klassisches Design, sind mit grauem Stoff bezogen und haben eine Kopflehne aus Leder. Dadurch wirken sie moderner und zeitgemäßer als die älteren, deutlich wuchtigeren Ledersitze, die man sonst oft auf Mittelstrecke und in der regionalen Business Class vorfindet.
Was sofort positiv auffällt ist der enorm große Fußraum, den man an jedem Sitze in der Business Class Kabine hat. Auch große Menschen finden hier ausreichend Platz und können aufstehen, ohne den Nebensitzer zu belästigen. Obwohl die Kabine dank des schlichten Designs und der luftigen Bestuhlung sehr aufgeräumt und offen wirkt, wird TK oft dafür kritisiert, dass nicht alle Sitze in der 2-2-2-Bestuhlung einen direkten Gangzugang haben. Dabei dürfte die fehlende Abtrennung zum Nebensitzer lediglich für Alleinreisende wirklich störend sein.
Was ist der beste Sitzplatz für Alleinreisende?
Das ist letztlich völlig egal, da sich die Privatsphäre von Sitz zu Sitz nicht unterscheidet. Wir würden uns dennoch für die erste Reihe oder alternativ die letzte Reihe entscheiden.
Was sind die besten Sitzplätze für Pärchen?
Nebeneinander sitzen kann man überall, daher bieten sich alle Reihen für gemeinsam reisende Paare an. Typisch Turkish ist der sehr große Ottomane am Fußende, in den locker ein Tagesrucksack oder eine Laptoptasche passt. Ebenso klassisch sind die Leselampen, zusätzlich zur Beleuchtung von oben, die sich zwischen den Sitzen an der Rückenlehne befinden. Auch einen USB-Anschluss und ein LAN-Anschluss findet man direkt am Sitz.
Die Mittelkonsole zwischen den Sitzen verfügt dagegen über eine große Ablagefläche für Getränke und Snacks, sowie über ein seitliches Fach zum Verstauen des Hygiene-Kits und anderer Kleinigkeiten. Direkt darunter ist die Handfernbedienung verstaut und darüber befindet sich das Bedienpanel zum Einstellen des Sitzes. Hier gibt es zwei Positionen, die sich mit nur einem Knopfdruck einstellen lassen: eine gerade Sitzposition und eine fast Liege-Position. Der Sitz lässt sich also im Handumdrehen zurücklehnen, wenn auch nicht in eine komplett flache Liegefläche. Dabei lässt sich die Rückenlehne und auch das Fußteil nach Belieben justieren. Selbst eine eingebaute Massagefunktion gibt es. Zum Arbeiten und Essen lässt sich der in der Mittelkonsole verankerte Tisch im Handumdrehen herausziehen und herunterklappen.
Der Monitor der in der neueren Turkish Airlines Business Class A330-300 zum Einsatz kommt, hat eine ordentliche Größe und ist in die Rückwand der Lehne der davor liegenden Sitzreihe integriert. In Reihe 1 wiederum ist er in die Zwischenwand über dem Fußteil eingebaut. In beiden Fällen jedoch befindet er sich in nahezu perfekter Entfernung. Lediglich fragwürdig ist die Touchfunktion des Bildschirms, für die man sich schon sehr verrenken muss. Komfortabler bedient man ihn mit der leider etwas altbackenen Fernbedienung.
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Service
Wer es von TK gewohnt ist, direkt nach dem Boarding und noch in Parkposition ein Begrüßungsgetränk zu bekommen, wird enttäuscht. Der Service beginnt erst nach dem Abflug mit dem Verteilen der Menükarten und der Frage nach dem ersten Getränk, das zum Essen serviert wird.
Alles in allem ist der Service von Turkish Airlines auch bei diesem Flug von Berlin nach Istanbul in der Business Class im A330-300 aber gewohnt souverän. Die Crew ist freundlich, angenehm zurückhaltend und drängt sich nicht auf. Stattdessen wird das Prozedere unaufgeregt heruntergespult und kaum ist man über den Wolken, stellt sich eine entspannte Grundatmosphäre ein.
Amenity Kits
Da es sich um einen innereuropäischen Tagflug handelt, erhält man auf diesem Flug kein Amenity Kit.
Essen & Trinken
Turkush Airlines scheint seine türkisch-englischen Menükarten einem kleinen Redesign unterzogen zu haben. Die Inhalte aber sind gewohnt durchdacht. Während die Vorspeise auf einem kleinen Tablett samt grauer Tischdecke gereicht wird und aus einer Auswahl an türkischer Mezze und Gurkenyoghurt besteht, wählt man sich den Hauptgang aus drei Optionen aus: Türkische Köfte (Hackfleischröllchen) mit Gemüse, Garnelen in Tomatensauce mit Butterreis oder Rigatoni mit hausgemachter Parmesan-Tomatensauce. Während sich die Rigatoni als eher durchschnittlich entpuppen, können sich die Köfte sogar in über 10.000 Metern Höhe sehen und schmecken lassen. Die danach gereichte Käseauswahl und das Mousse aus weißer Schokolade runden das kulinarische Angebot an Bord ab.
Auch die Getränkeauswahl ist an Bord einer innereuropäischen Flugs überdurchschnittlich gut. Zur Wahl stehen diverse Säfte wie Tomatensaft und frisch gepresster Orangensaft, Soft Drinks, hausgemachter Ayran, eine Auswahl an Wellness-Tees, Kaffee und natürlich türkischer Kaffee, der landestypisch serviert wird.
Wer eher auf Alkoholika aus ist, der kann sich auf eine Selektion von Spirituosen freuen (Blendet Whiskey, Bourbon Whisky, Gin, Vodka und türkische Raki), sowie Bier (türkisches Efes oder dänisches Carlsberg) und je zwei Weiß- und zwei Rotweine. Die Tatsache, dass jeweils einer der Weine aus der Türkei stammt, ist ein besonderes Highlight und unterstreicht den Anspruch der Airline, den landestypische Bezug nicht zu verlieren. Das gelingt, wie so oft bei Turkish Airlines, sehr gut.
Entertainment
In die Lehne des Vordersitzes oder für Reihe 1 in die Trennwand ist ein Bildschirm eingelassen, den man per Touch oder mit dem Controller bedient. Dabei setzt das Unterhaltungsangebot bei Turkish Airlines mal wieder Maßstäbe, denn es hält weit mehr Filme, Musik und diverse andere Entertainment-Optionen, als man auf einem Flug von Deutschland in die Türkei konsumieren könnte.
Gerade filmisch ist die Selektion von Oscar-prämierten Filmen, Filmklassikern und einer Auswahl an Filmen aus diversen Ländern ausgesprochen gut. Viele Produktionen lassen sich dabei auch auf Deutsch ansehen.
WLAN
Wer Internet an Bord braucht, bekommt es bei Turkish Airlines in Kooperation mit tkwifi.net von der Turk Telekom in Form von WLAN und zwar für Passagiere der Business Class sogar kostenlos – mit einer Begrenzung von 1 GB oder als Miles&Smiles Elite oder Elite Plus Mitglied sogar mit Unlimited Access, also mit unbegrenztem Datenvolumen. Dafür meldet man sich in wenigen Schritten mit seinem Nachnamen und dem Sitzplatz an – schon ist man online und kann völlig akzeptable Surfgeschwindigkeit genießen.
Anders ergeht es übrigens den Passagieren der Economy Class. Mitglieder von Miles&Smiles, dem Vielfliegerprogramm der Turkish Airlines, erhalten 10 MB kostenlos, was reichlich wenig ist und gerade mal zum Abrufen der E-Mails reichen wird. Wer mehr will, muss zahlen, und zwar 2,99 USD für 20 MB, 4,99 USD für 50 MB, 7,99 USD für 100 MB, 14,99 USD für 250 MB und 24,99 USD für 500 MB. Das Datenvolumen hält sich also in allen Fällen in Grenzen.
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Fazit
Das Bordprodukt der Business Class im A330-300 oder auch A330-200 bleibt bei Turkish Airlines nicht hundertprozentig durchschaubar. Daher sollte das Augenmerk auf kurzen Strecken lieber auf der Turkish Airlines Business Class im A321neo liegen oder auf Langstrecke auf der neuen Turkish Airlines Business Class im Boeing 787 Dreamliner – ohnehin das neue Flaggschiff der Türken.
Mit den beiden älteren Varianten der A330-Business macht man dennoch nichts falsch. Die Sitze sind gemütlich, die Atmosphäre in der aufgeräumten Kabine ausgesprochen angenehm und der Service der Crew lässt nichts zu Wünschen übrig. Dazu kommt ein dezenter türkischer Flair, der sich von der Kulinarik über die Filmauswahl bis hin zum Umgang mit den Passagieren spüren lässt.
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