Review: Barceló Torre de Madrid

Er ist aus der Skyline der spanischen Hauptstadt Madrid nicht wegzudenken: Der 1957 erbaute Torre de Madrid. Obwohl er nicht unbedingt besonders schick daher kommt, beherbergt er mit dem Barceló Torre de Madrid ein stilvolles Hotel, in dem man sich, unweit vom prächtigen Königspalast des spanischen Adels, selbst sehr gut gehen lassen kann.

Tatsächlich fühlt man sich selbst ein wenig adelig, wenn man sich durch die fein polierte goldene Drehtür schwingt. Schwups, schon steht man mitten in der Bar des Barceló Torre de Madrid und damit im Herzen eines Hotels, das so schick und hip ist, dass es die grau-braune Fassade seines historischen Zuhauses fast schon cool wirken lässt. In diesem Review stellen wir euch das Hotel genauer vor und geben unsere Bewertung zu den Zimmern, dem Service und mehr ab.

Erster Eindruck

Im ersten Moment wirkt das, was einem nach der goldenen Drehtür erwartet, nicht unbedingt wie ein Hotel. Es scheint, als wäre man in einen richtig hippen Designladen gestolpert, in dem die runden und großen Elemente der 70er-Jahre mit den heute beliebten pastellfarbenen Tönen paart. Aber nein, das hier ist das Hotel Barceló Torre de Madrid der spanischen Barceló Hotel Group und ist ganz und gar nicht mit seinen Geschwistern zu vergleichen. Genau dieser Fakt scheint die gelungene Masche der Barceló-Gruppe auszumachen: Kein Hotel ist wie das andere und trotzdem gibt es unverkennbaren Wiedererkennungswert.

Konzept

Raffinesse mit Luxus und Komfort – so könnte man sich den Plan des Designers Jaime Hayon (Website) vorstellen. Was er schuf, ist eine bunte Welt aus den Pflanzen, die man sonst nur aus Hochglanz-Designmagazin kennt und die aus sanften Farbtönen, leuchtend goldenen Elementen und etlichen Dekorationen besteht, die man am liebsten sofort mit nach Hause stecken würde. (Anmerkung der Redaktion: Nein, wir haben nichts mitgenommen.)

Location

Ob Foodies, Kulturfans oder Shoppingfreaks: Das Barceló Torre hat in Madrid eine perfekte Lage für alle Hobbys und alle Vorlieben. Es steht mitten auf dem Plaza de España am westlichen Ende der großen Flaniermeile Gran Vía, von wo aus es nur wenige Schritte bis zu den zahlreichen Shops, Bars und Restaurants der Gegend ist.

Einen Katzensprung vom Palacio Real entfernt

Auch der Adel ist zum Greifen nah. In nur 10 bis 15 Gehminuten steht man vor dem riesigen Königspalast oder kann das Kulturzentrum von Conde Duque entdecken. Flat White und Matcha Cheesecake gibt’s dagegen im angesagten Stadtteil Malasaña, in dem die Wände mit Graffiti verschönert sind und aus den nicht wenigen Shops minimalistischer Elektro ertönt.

Das Flair

Ein Aufenthalt im Barceló Torre de Madrid ist wie ein Spaziergang durch ein Designmagazin, ohne dabei aufgesetzt zu wirken. Ganz im Gegenteil. Der madrilenische Künstler und Innendesigner Jaime Hayon hat es mit viel Humor und Charme geschafft, dass hier ein artsy und luxuriöses Flair mit der typisch lockeren Art von Madrid verschmilzt.

Ankunft

Das Hotel nimmt neuen Etagen des Bürohochhauses Torre de Madrid ein. Durch die wuchtige Drehtür im Erdgeschoss geht es direkt an die Bar. Die Lobby und Rezeption befinden sich jedoch in der zweiten Etage.

Während die Lobby und die Bar im Erdgeschoss schummrig wirken, was dem gesamten Charme sogar guttut, ist das Bild in der dritten Etage ein ganz anderes. Sobald sich der Fahrstuhl öffnet, strahlt Wärme und Licht durch alle Löcher. Hier stehen cremefarbene Sofas neben großen Tischen, die von bestens kurierten Coffeetable-Books geziert werden. Hier begrüßt ein charmant grinsender Rezeptionist Neuankömmlinge mit Wasser vom Goldtablett. Und hier trifft Luxus trifft Coolness – und zwar „en point“. Der Check-in ist schnell hinter sich gebracht und das Gepäck wird in wenigen Minuten hinterhergeschickt.

Zimmer

Auf fünf Etagen befinden sich 258 Zimmer, die allesamt in Sachen Design weit oben mitspielen. Riesige Spiegel mit goldenen Deko-Elementen befinden sich an der Kopfseite des Bettes und schenken dem Hotelzimmer mehr Raum, und das, obwohl viele mit großen Balkonen ausgestattet sind, die ohnehin Licht spenden. Durch das Fenster sieht man die Spitze des Königspalastes andächtig funkeln. Die verwendeten Farben im Zimmer passen selbstredend perfekt zu jenen der Lobby und variieren von Creme- zu Naturfarben. Zwischen finden sogar teils humorvolle Elemente des Innendesigners Einzug, mal in Form eines Affen, der den Tisch hält, mal in Form einer halben Frida Kahlo des Künstlers Klunderbie.

Kulinarik

Ein für Spanier sehr untypisches, ausgiebiges Frühstück wartet auf alle, die am Morgen noch halb verschlafen im schicken, hellen Frühstücksrestaurant landen. Eine Erkundung des Buffets wirkt wie ein Spaziergang durch alle kulinarischen Elemente der spanischen Küche. Es gibt Schinken in allen Formen und Farben, Käse aus dem Hoch- und Tiefland, frisches Olivenöl, Tortilla, die zu jedem Tapas-Abend dazu gehören, und etliches Gebäck von süß bis süßer und am süßesten. Und um den Kreislauf in den Schwung zu bringen, wartet das ein oder andere Glas Cava auf die Gäste.

Einzige Minuspunkte: Kaffee gibt es nur aus dem Vollautomaten, der leider nicht schnell genug für alle Gäste ist. Auch werden unnötigerweise Plastikkapseln verwendet, was den guten alten Filterkaffee am Morgen ohnehin nicht wirklich ersetzen kann.

Zu den kulinarischen Hochzeiten ist das Barcelo besonders beliebt. Denn zum Mittag- und Abendessen gesellen sich auch Einheimische und andere Nicht-Hotelgäste in das schöne Barceló Torre de Madrid. Das Restaurant Somos lockt mit bester spanischer Küche. Mittags und am Abend werden zwei feste Menüs angeboten: Das eine eher leicht und spanisch, das andere eher aufwendig und international. So oder so, wer hier einmal sitzt, will sowieso nicht wieder aufstehen. Das Restaurant ist viel zu schick, als dass man es jemals wieder verlassen wollen würde.

Das Besondere

Wer von einer Wohnung träumt, die allen Einrichtungszeitschriften und Instagram-Profilen der heutigen Designwelt entspricht, bekommt hier den letzten Anstoß für die Renovierung der eigenen vier Wände. Das Barceló Torre de Madrid ist ein echter Hingucker. Punkt.

Goldene Abendstunden in der hippen Bar

Die Garra Bar ist das absolute Highlight des Hotels und darauf ist das Barceló Torre de Madrid auch mächtig stolz. Denn mit der schier unendlich hohen Decke, dem massiven Marmortresen und den polierten, goldenen Säulen ist die Hotelbar schick und zeitlos. Überzeugen kann besonders die gute Auswahl an heimischen Weinen und, natürlich, prickelnden Schaumweinen.

Bahnen ziehen mit Aussicht

Dazu kommt ein für ein Stadthotel recht untypisches Feature: ein Spa-Bereich mit Pool. Letzterer ist, wie soll es anders sein, natürlich auch ein Designhighlight an sich und zudem halb offen. Bahnen ziehen mit Panorama – vamos!

Der letzte Eindruck

Ein letztes Foto von der schicken Pflanze, dem Sofa und der Wandfarbe und dann war’s das mit dem Ausflug in die Hochglanzwelt der Einrichtungsmagazine. Wer aber so schick, unaufgesetzt und dann auch noch in bester Lage daher kommt, macht einem die Rückkehr sehr einfach. Das Barceló Torre de Madrid ist eine Punktlandung in Sachen Design und ein Stück Madrid, das sich hinter einer historischen Fassade versteckt.

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