Die 16 besten Sehenswürdigkeiten in Odense

Odense ist die Hauptstadt von Fünen, der drittgrößten Insel in Dänemark und verbindet den Charme einer alten Stadt mit jeder Menge (Pop-)Kultur. Dabei ist die Stadt trotz ihrer rund 4.000 Jahre alten Geschichte für Besucher außerhalb Skandinaviens ein eher unbekanntes Reiseziel. Das sollte sich schleunigst ändern. Denn neben klassischen Highlights wie tollen Parks und Kirchen warten auch einige ungewöhnliche Attraktionen und nicht zuletzt ein beeindruckendes Museum rund um den berühmtesten Sohn der Stadt: den Schriftsteller und Dichter H. C. Andersen. Doch was sind eigentlich die besten Sehenswürdigkeiten in Odense?

In diesem Guide verraten wir euch, welche Highlights ihr nicht verpassen solltet, welche Attraktionen sich auch für Familien mit Kindern eigenen und wo sich Odense so richtig jung, kreativ und alternativ zeigt. Denn auch damit weiß die dänische Stadt zu überraschen. Vorhang auf für die schönsten Sehenswürdigkeiten in Odense!

Odense Insider-Tipps

H. C. Andersen Highlights

H. C. Andersens Haus

Ein grandioses Zusammenspiel aus Klang, Licht und Szenografie – das H. C. Andersens Hus hat sich mit der Wiedereröffnung 2021 neu erfunden und lockt seither tausende Fans des weltberühmten Schriftstellers nach Odense. Einer, der für Märchen wie „Däumelinchen“ (Amazon), „Das hässliche Entlein“ (Amazon) und „Die Prinzessin auf der Erbse“ (Amazon) bekannt ist, aber auch für die Märchenvorlagen großer Disney-Erfolge wie „Die kleine Meerjungfrau“ (Amazon Prime Video) und „Frozen“ (Amazon Prime Video).

Das neu gebaute Hans Christian Andersen Haus wurde von dem japanischen Stararchitekten Kengo Kuma entworfen, der schon das neue Olympiastadion in Tokio (Japan) entworfen hat, und bettet sich in einer Art Landschaftspark in das historische Viertel von Odense. Es gibt, größtenteils unterirdisch, Einblick in das Leben und Schaffen des Schreiberlings. Dabei spricht das Museum nicht über Hans Christian Andersen, sondern mit Hans Christian Andersen. Mit einem Audioguide ausgestattet, wandeln Besucher durch sein Leben und seine Autorenschaft und nicht zuletzt auch durch seine Märchen, die auf modernste Weise erlebbar gemacht werden. Anfassen ist ausdrücklich erlaubt.

Hans Christian Andersens Geburtshaus

Ein kleines gelbes Haus am Rande des neuen Museums hat eine große Geschichte. Denn hier im „H. C. Andersens Barndomshjem“ wurde Hans Christian Andersen 1805 geboren.

Zu Andersens Zeiten war das heute idyllisch wirkende Haus ein Zuhause armer Leute. Denn Hans Christian Andersen wurde in einfachsten Verhältnissen in Odense geboren – als Sohn des verarmten Schuhmachers Hans Andersen und der alkoholkranken Wäscherin Anne Marie Andersdatter. Da sie kein eigenes Haus hatten, suchten sie bei seiner Tante Unterschlupf. Im Jahr 1905, also 100 Jahre nach Andersens Geburt, beschloss die Stadt, ein Museum im Geburtshaus des Dichters zu errichten, das 2021 durch den jetzigen Neubau erweitert wurde.

Hans Christian Andersens Elternhaus

H.C. Andersen verbrachte einen Großteil seiner Kindheit in einem kleinen gelben Fachwerkhaus in der Munkemøllestræde, das 1930 als Museum „H.C. Andersens Barndomshjem“ eröffnet wurde. Hier bekommen Besucher einen Eindruck von den sehr bescheidenen Räumen, in denen der Märchendichter von 2 bis 14 Jahren wohnte.

Mural von Hans Christian Andersen

Nach dem Besuch von Museum, Geburtshaus und Kindheitshaus sollte man unbedingt auch einen Blick auf das Mural von Hans Christian Andersen werfen. Das zwölf Meter hohe Porträt befindet sich am Giebel von Bangs Boder Nr. 26, in der Nähe des Museums und schafft einen wunderbaren Kontrast zu den Fachwerkhäusern und der Kopfsteinpflastergasse. Geschaffen wurde es von Street-Artist Don John (Instagram) aus Brylle, etwas außerhalb von Odense.

Museen

Brandts Kunstmuseum

Ihr habt es gerne jung, kunstvoll und alternativ? Dann werdet ihr das Kulturzentrum rund um die ehemalige Textilfabrik Brandts Klædefabrik im lateinischen Viertel der Stadt lieben. Wo früher die Spinn- und Webmaschinen ratterten, trifft sich heute das Who‘s Who der Kunst- und Kulturszene.

Als erstes Museum für Kunst und visuelle Kultur in Dänemark und größtes Kunstmuseum in Fünen, ist vor allem das Brandts Kunstmuseum gut besucht, das auf fünf Etagen eine Sammlung von über 15.000 klassischen Kunstwerken, Fotografie, Filmen und Zeichnungen umfasst. Jedes Jahr präsentiert das Museum bis zu zehn neue Ausstellungen, die sowohl moderne und klassische Kunst als auch Bilder der heutigen Popkultur umfassen.

Außerdem findet man rund um die Brandts Passage diverse Shops, ein Kino, Cafés, Konzertsäle, Kunstateliers und eine Freilichtbühne. Und wer genau hinschaut, entdeckt an den Wänden jede Menge Murals und andere Streetart. Mit anderen Worten: Ein junges, kreatives Viertel, das unbedingt einen Besuch wert ist.

Dänisches Eisenbahnmuseum

Eisenbahnfans aufgepasst! Odense ist das Zuhause des größten Eisenbahnmuseums in ganz Skandinavien. Das Dänische Eisenbahnmuseum (dänisch Danmarks Jernbanemuseum) befindet sich selbstredend in Bahnhofsnähe und lädt zu einer wilden Fahrt durch die Eisenbahngeschichte.

Dabei muss man kein Märklin-Liebhaber sein, um der außergewöhnlich großen Sammlung an legendären und extrem gut erhaltenen Dampflokomotiven etwas abgewinnen zu können. In einem umgebauten Ringlokschuppen sind auf 10.000 Quadratmetern rund 50 Lokomotiven und Waggons zu sehen, darunter die Lokomotive der Klasse E, die 1972 den Trauerzug von König Friedrich IX. zog. Zu sehen sind auch ein roter Retro-Blitzzug aus den 1950er Jahren, ein S-Bahn-Wagen aus den 1930er Jahren und die älteste Dampflok des Landes aus dem Jahr 1868.

Steigt in den Führerstand einer der alten Dampflok, erlebt am eigenen Leib, wie man früher in der 1. Klasse gereist ist und lernt alles über die Geschichte von Interrail, das ganzen Generationen junger Europäer preiswertes Reisen quer durch den Kontinent ermöglichte.

Carl Nielsen Museum

Schonmal von Carl Nielsen gehört? Die Koryphäe der klassischen Musik des frühen 20. Jahrhunderts ist eine echte, dänische Kulturikone und wurde nur wenige Kilometer südlich von Odense geboren. Dem großen Komponisten wurde mit dem Carl-Nielsen-Museum ein Museum gewidmet, das es in sich hat.

Präsentiert wird eine Chronologie des Lebens und des Werks Nielsens. Dabei wird zuerst auf seine einfache Herkunft und seine Kindheit eingegangen, die seine kühnen Sinfonien und Kompositionen geprägt hat, bevor seine Werke und seine Musik thematisiert werden – von komplexen Symphonien bis zu populären Volksliedern, die heute Teil der dänischen kulturellen Identität sind.

Møntergården

Das Museum Møntergården befindet sich in einer ehemaligen Münzanstalt aus dem Jahr 1646. Diese ist so gut erhalten geblieben (und 1999 renoviert), dass der Gebäudekomplex mit seinen historischen Innenhöfen und Gebäuden sowie einigen modernen Anbauten zu den sehenswertesten Orten in ganz Odense zählt. Wo früher der Adel lebte, erzählen Ausstellungen mithilfe neuester visueller Techniken vom Leben und Arbeiten in Odense und Fünen von der Wikingerzeit bis zur Gegenwart. Es gibt Sammlungen von Trachten, Keramik, Spielzeug, Uhren, Silber, Münzen und mehr. Eine Attraktion für sich ist dabei das Renaissancehaus mit seinem kunstvollen Fachwerk und den Bleiglasfenstern.

Tidens Samling

Eine der skurrilsten Sehenswürdigkeiten in Odense ist Tidens Samling, was soviel wie „Sammlung der Zeit“ bedeutet. Der Name trifft es ganz gut. Das interaktive Museum besteht aus neun dänischen Haushalten, von denen jedes einen Abschnitt des Alltagslebens von 1900 bis in die 1990er-Jahre darstellt. Die Besucher gehen im Laufe der Jahrzehnte durch die Zeit und erleben, wie sich die vertraute Umgebung verändert und mit neuen Technologien und Trends weiterentwickelt. Besucher wandeln wie in einer Zeitkapsel durch das 20. Jahrhundert und erleben die Exponate am eigenen Leib. Dafür darf man Kleider und Hüte tragen, Uhren anlegen und uralte Fernseher bedienen. Das macht die Tidens Samling zu einem Museumsbesuch der besonderen Art – für die Kinder zu einer Lehrstunde über längst vergangene Zeiten, für Erwachsene zu einer Reise in die Vergangenheit.

Fynske Landsby

Knapp vier Kilometer von der Innenstadt entfernt liegt das idyllische Fynske Landsby, das sich perfekt für einen Tagesausflug eignet. Dieses urige Freilichtmuseum besteht aus 30 historischen Fachwerkhäusern aus der ganzen Insel Fünen und lädt ein zu einem Spaziergang durch längst vergangene Zeiten des ländlichen Dänemarks ein. Besucher des Fünischen Dorfs können Bauernhöfe, Arbeiterhäuser und Geschäfte erkunden und werden dabei von Schaustellern umgarnt, die in traditionelle Gewänder von anno dazumal geschlüpft sind und das Handwerk und die Küche des 19. Jahrhunderts vorführen. Kein Wunder, dass man sich schnell in der Zeit von Hans Christian Andersen wähnt.

Bunkermuseum von Odense

Zu den ungewöhnlichsten Sehenswürdigkeiten in Odense gehört das Bunkermuseum aus der Zeit des Kalten Krieges. Der 450 Quadratmeter große Bunker sollte im Falle eines Atomangriffs als Schutzbunker und Kommandozentrale fungieren. Das Beste: Die Einrichtung ist bis heute erhalten geblieben. Es gibt Puppen in historischen Uniformen, alte Telefone und Kartentafeln und Räume, die kleinen Details eingerichtet sind, z.B. mit alten Papieren auf den Schreibtischen.

Andere Sehenswürdigkeiten

Storms Pakhus

Mehr „Place-to-Be“ als Sehenswürdigkeit ist das Storms Pakhus. Das alte Lagerhaus befindet sich am Hafen und wurde (wie in so vielen Städten weltweit) in einen Street-Food-Markt verwandelt. Es gibt stilvolle Bars, alternative Sitzecken und kreative Workshops.

Wer ein Restaurant in Odense sucht, wird hier mit Sicherheit fündig. Die Auswahl reicht von der italienischen, über die chinesische und indische, bis hin zur thailändischen und mexikanischen Küche. Danach kann man in den Shops Streetwear aus recycelten Materialien shoppen oder sich beim Barbier die Barthaare stutzen lassen. Im Storms Pakhus wird es sicher nie langweilig.

Odense Zoo

Von allen Sehenswürdigkeiten in Odense und in ganz Fünen ist der Odense Zoo die beliebteste und besonders bei Familien ein beliebtes Ausflugsziel. Während er 1930 als kleine Menagerie mit nur einem Dutzend Tieren eröffnete, beherbergt er heute rund 150 Arten. Neben Tapiren, Pinguinen, Schimpansen, Giraffen und Löwen, dürften für die meisten Besucher die seltenen roten Pandas das größte Highlight sein. Wer möchte, kann bei der Fütterung der Giraffen helfen oder ein Picknick in zwölf Metern Höhe in „Bøgetoppen“ machen.

Die Lebensräume der Tiere sind allesamt so gestaltet, dass sie der natürlichen Umgebung der einzelnen Arten in freier Wildbahn entsprechen. Trotz der vielen Bewohner, die das Areal ihr Zuhause nennen, ist der Zoo von Odense aber recht überschaubar und wurde sogar zu einem der besten kleinen Zoos in Europa gewählt.

Rathaus Odense

Eines der schönsten Gebäude unter den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Odense ist das Rathaus am Flakhaven, einem Platz an der Vestergade. Das liegt vor allem daran, dass der älteste Teil Ende des 19. Jahrhunderts in rotem Backstein und nach italienisch-gotischem Vorbild erbaut wurde. Dadurch erinnert das Rathaus sehr an den Dogenpalast von Venedig.

Munke Mose Park

Genug Sightseeing? Entspannt geht es im Munke-Mose-Park zu. Die grüne Lunge der Stadt lädt Einwohner und Urlauber in die grüne Lunge der Stadt dazu ein, einen Gang herunterzufahren. Hier findet man Spielplätze, Naturpfade und jede Menge Bänke, um die Seele baumeln zu lassen. Beim Spaziergang solltet ihr unbedingt die Augen nach Skulpuren aus den Märchen H.C. Andersens Ausschau halten, darunter „Die Kleine Meerjungfrau“ und „Die Wilden Schwäne“. Wie auf dem Flakhaven-Platz finden auch im Munke Mose jeden Sommer Open-Air-Veranstaltungen statt.

Sankt Knuds Kirke

Die St.-Knuds-Kathedrale, südlich vom Rathaus, ist nicht nur nach dem dänischen König Knud IV. der Heilige benannt, eben jener hat den Bau der Kirche etwa um das Jahr 1100 auch begonnen. Leider brannte der ursprüngliche Bau im 12. Jahrhundert und im um 1300 gleich zweimal nieder, sodass man mit einem dreischiffigen Ersatzbau begann, dessen Fertigstellung 200 Jahre auf sich warten ließ.

Sehenswert ist das bronzene Taufbecken aus dem Jahr 1620, die Kanzel von 1750, der riesige Altaraufsatz mit prächtigen Schnitzereien hinter dem Hochaltar, sowie die Krypta unter dem Chor, in der die Gräber von König Knud, seinem Bruder Benedikt und diversen anderen Königen zu finden sind.

Fragen & Tipps

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