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Ist Pakistan ein sicheres Reiseland?

Wie sicher ist das Reisen in Pakistan? Wir geben euch alle relevanten Informationen, erklären Risikogebiete und geben persönliche Reisetipps für größtmögliche Sicherheit auf einer Rundreise.

Ist Peschawar in Pakistan sicher?

Hat sich die Sicherheit in Pakistan verändert? Ist Pakistan ein sicheres Reiseland? Diese Fragen kann man nicht mit ja oder nein beantworten. Die Sicherheitslage in Pakistan ist und bleibt leider angespannt. Viele Gegenden können ohne Probleme bereist werden, andere gilt es zu meiden. Wieder andere sind nur mit Polizeischutz zu bereisen. Hier ist eine Übersicht darüber, was man vor einer Reise nach Pakistan wissen sollte. Welche Regionen sind in Pakistan sicher? In welche sollte man nicht reisen?

Wir versuchen euch im Folgenden einen Überblick zum Thema Sicherheit in Pakistan zu geben. Wir sind jedoch keine Experten. Auch kann sich die Sicherheitslage schnell ändern. Informiert euch bitte vor eurer Reise nach Pakistan in den Nachrichten und auf der Seite des Auswärtigen Amts über die aktuelle Sicherheit in Pakistan.

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Tolle Begegnungen hat man in Pakistan fast täglich

Sicherheit in Pakistan

Wir waren selbst einen Monat in Pakistan. In der Zeit gab es zwei Terroranschläge und ein hohes Tier aus der Politik wurde festgenommen. Auch wenn das jetzt vielleicht hart klingt, hatten wir nie das Gefühl in einer unsicheren Situation zu sein. Uns ist nichts passiert, wir waren in keinerlei Gefahren, wurden nicht beklaut und hatten sonst stets das Gefühl, sicher zu sein.

Die Kurzform auf die Frage „Ist Pakistan ein sicheres Reiseland?“ ist für uns: Ja, Pakistan ist ein sicheres Reiseland. Für Frauen, für Männer, für Solo-Reisende und vielleicht sogar für abenteuerlustige Familien. Und doch müssen wir dazu einige Sachen erklären, denn das Thema Sicherheit in Pakistan ist definitiv nicht mit einer einsilbigen Antwort abgekaspert, sondern bedarf mehr Erklärung.

Terror in Pakistan: Ein Rückblick

Durch vermehrte Bombenanschläge der Pakistanischen Taliban (TTP) und der mit den Taliban verbundener Gruppen ist die Sicherheit in Pakistan seit 2008 wieder angespannt. Das gilt nicht nur in den nördlichen Regionen des Landes, sondern in ganz Pakistan. Die Gefährdung durch terroristische Anschläge, insbesondere Sprengstoffanschläge und Selbstmordattentate, bleibt in Pakistan sehr hoch.

In der Regel sind Ausländer nicht das Ziel von Separatisten und religiösen Fanatikern. Aber es gibt Ausnahmen. Im Jahr 2013 wurde in einem Basislager des Nanga Parbat eine chinesisch-ukrainische Gruppe von 10 Bergsteigern bei einem gezielten Angriff (Zeit) getötet.

Am 31. Oktober 2018 hat das Oberste Gericht Pakistans ein Todesurteil wegen Blasphemie gegen die Christin Asia Bibi (Spiegel) aufgehoben. Infolgedessen kam es landesweite zu Protesten verschiedener religiöser Gruppen. Diese wurden zwar zunächst beendet, branden aber seither immer wieder neu auf. Das ist auch in Zukunft nicht auszuschließen. Menschenansammlungen sollten dringend gemieden werden.

Reisende müssen mit regelmäßigen Kontrollen durch die Polizei, gelegentlich auch mit kurzfristig verfügten Reisebeschränkungen für bestimmte Gebiete rechnen. Aus unserer Erfahrung kann es so zu erheblichen Reiseeinschränkungen kommen, sowie zu tagelangen Ausgangssperren in Hotels und stundenlanger Polizeieskorte durch ganze Regionen des Landes.

Wichtiger Hinweis

Jeder der eine Reise nach Pakistan geplant hat oder eine Pakistanreise ins Auge fasst, sollte sich nicht blenden lassen von der angeblichen Leichtigkeit des Reisens in Pakistan wie sie zunehmend von YouTubern und anderen Influencern dargestellt wird.

Polizeieskorte in Pakistan
Polizeieskorten gibt es in Pakistan immer wieder

Warum ist Pakistan ein sicheres Reiseland für uns?

Zugegeben, auch unsere Eltern sind bis heute nicht davon überzeugt, dass wir in Pakistan waren – und es sofort wieder tun würden. Kein Wunder, denn die Medien helfen uns dabei, ein genaues Bild von Pakistan zu haben und doch sieht es vor Ort ganz anders aus. Hier sind ein paar Gründe, warum Pakistan ein sicheres Reiseland für uns ist:

  1. Es ist unheimlich schwer in gefährliche Regionen zu gelangen: Die Regierung hat schon früh dafür gesorgt, dass nicht jeder Tourist in alle Regionen reisen darf. In die meisten unsicheren Regionen (siehe unten) kommt man nur rein, wenn man sich vor der Reise bereits ein NOC (Non-Objection-Certificate) besorgt hat und das ist zugegeben ein ätzend langer Prozess. Wer kein NOC dabei hat, darf die als unsicher klassifizieren Regionen gar nicht bereisen und wird demnach auch keiner Gefahr ausgesetzt sein.
  2. Terroranschläge passieren meist dort, wo keine Touristen sind: Viele religiös motivierte Anschläge passieren auf Märkten in kleinen Dörfern oder eben in Regionen, die sowieso als unsicher eingestuft werden und daher sowieso auf keiner touristischen Strecke liegen.
  3. Wo es gefährlich ist, gibt es Polizei-Eskorten: Wer sich dennoch in einer unsicheren Gegend befindet, wird sofort eine Eskorte der Polizei bekommen. Diese muss man als Tourist weder bezahlen noch organisieren – sie ist einfach da, kostenlos und verschwindet, sobald ihr euch wieder auf sicherem Terrain befindet.

Unsichere Regionen

FATA & Grenzregionen zu Afghanistan

Als extrem unsicher gelten die Grenzregionen zu Afghanistan. Dazu gehören die nordwestliche Grenzprovinz Khyber Pakhtunkhwa sowie die Stammesgebiete (die sog. Federally Administered Tribal Areas, FATA) und das SWAT-Tal. Immer wieder kam es hier in der Vergangenheit zu Terrorangriffen, wie erst im November 2018 in Kalaya. Auch in Zukunft sind terroristische Angriffe nicht auszuschließen. In den genannten Regionen Belutschistan, Khyber-Pakhtunkhwa und FATA besteht zudem ein erhöhtes Entführungsrisiko. In den letzten 10 Jahren kam es hier zu Entführung und Tötung von Ausländern und Touristen.

Darf man trotzdem in die FATA-Region reisen?

Jeder Reisende benötigt ein NOC, um die Gegend zu bereisen. Dafür kann man aber ganz einfach in die Stadt Peschawar reisen und sich vor Ort auch frei bewegen.

Belutschistan

Vor der Region Belutschistan muss gewarnt werden. Es konnten wiederholt terroristische Aktivitäten verzeichnet werden, vor allem durch die afghanische und pakistanische Taliban. Aufständische und separatistische Kräfte greifen dabei Infrastruktureinrichtungen und Armeekräfte an und verüben Sprengstoffanschläge. Übrigens liegt das vor allem daran, dass hier ein Wirtschaftskorridor von China gebaut wird gegen den viele Bewohner der Region sind.

Darf man trotzdem durch Belutschistan reisen?

Als Tourist darf man Belutschistan nicht ohne ein NOC bereisen. Tatsächlich bekommt man das NOC auch nur, wenn man vom Iran aus nach Pakistan bzw. von Pakistan aus in den Iran reisen will. Wer nach Belutschistan reist muss damit rechnen, dass direkt ein bewaffneter Polizeischutz bereit steht und man sich letztendlich kaum bis gar nicht frei bewegen kann.

Line of Control in Kaschmir (LOC)

Bis heute streiten sich Indien und Pakistan darum, zu wem Kaschmir nun eigentlich gehört und wo die Grenze zu Azad Kaschmir gezogen werden sollte. Aus diesem Grund kommt es hier immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.

Darf man Kaschmir trotzdem besuchen?

Ja und nein. Jeder Tourist, der sich auch nur ansatzweise der LOC nähert, wird automatisch als Geheimdienstmitarbeiter und Spion eingestuft – ob man das wirklich will? Mittlerweile kann man jedoch einige Teile Kaschmirs besuchen, nämlich alles, was mehr als 10 Kilometer von der indisch-pakistanischen Grenze entfernt ist. Dazu gehören die Städte Muzaffarabad und Mirpur zum Beispiel. Das ist jedoch kein Garant dafür, dass das Reisen in dieser Region super einfach wird.

Ist der Norden von Pakistan sicher?
Der Norden Pakistans ist von traumhaften Landschaften geprägt

Karakorum Highway: Kohistan & Diamer

Der Karakorum Highway ist nicht nur das Prestigprojekt chinesischer Investoren, er gehörte auch einst zu den gefährlichsten Highways der Welt. Heute kann man als Tourist weite Teile des Karakorum Highways bereisen. Schwierig ist es jedoch bis heute in der Region Kohistan, dem „Land der Berge“, in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa.  Der Regierungssitz der Region ist die Stadt Dassu. Von hier aus bis zur Stadt Chilas erstreckt sich das „Problemgebiet“. Bis heute mangelt es in der Region an Bildung und Gleichstellungsidealen zwischen Mann und Frau. Der Alltag hier ist religiös geprägt und superkonservativ. So kommt es hier immer wieder zu Anschlägen, wie zuletzt auch zu Brandanschlägen auf Mädchenschulen im Jahr 2018.

Darf man trotzdem den Karakorum Highway bereisen?

Mittlerweile lässt sich der Karakorum Highway auch individuell bereisen. So kann  man sich heute sogar in Chilas frei und unbegleitet bewegen. Wer auf öffentliche Transportmittel zurückgreift, um von A nach B zu gelangen, der wird meist von bewaffnetem Schutz in Form von Polizeiautos begleitet – das ist hier in der Region völlig normal.

Clifton Beach in Karatschi
Der Clifton Beach in Karatschi ist perfekt zum Sonnenuntergang

Karatschi

In Karatschi kommt es gelegentlich zu religiös, ethnisch oder kriminell motivierten Anschlägen und zu Auseinandersetzungen terroristischer oder krimineller Gruppen mit Sicherheitskräften. Wegen der hohen Kriminalitätsrate und der angespannten Sicherheitslage sollte vom Besuch abgelegener Stadtbezirke abgesehen werden. Als gefährlich gelten darüber hinaus Abhebungen an Geldautomaten und das Anhalten an großen Kreuzungen bei Nacht, wobei es nicht selten zu Raubüberfällen kommt.

Darf man trotzdem nach Karatschi reisen?

Ja! Karatschi ist eine Großstadt, wie jede andere auch. Hier gilt es einfach nur wachsam zu sein, keine Wertgegenstände offen mit sich herumzutragen und genau das gleiche Verhalten an den Tag zu legen, dem man normalerweise auch folgen würde.

Grenzübergänge nach Afghanistan, Iran und Indien

Die Grenzgebiete zu Afghanistan, Iran und Indien sind entweder nicht zugänglich oder nur mit offizieller Genehmigung möglich zu überqueren. Das gilt auch für den von Pakistan verwalteten Teil Kaschmirs (Azad Jammu und Kashmir) entlang der Waffenstillstandslinie (LOC, Line of Control).

Bei Reisen über Land sollte man sich daher vorab bei den pakistanischen Behörden darüber informieren, ob für die gewählte Pakistan Reiseroute oder für das Reiseziel eine offizielle Genehmigung beantragt werden muss (NOC).

Die Walled City von Lahore in Pakistan
Peschawar versprüht ein ganz besonderes Flair

Sichere Städte & Regionen

Lahore und die Region Punjab

Nach einer knappen Woche in Lahore und weiteren Tagen in der Region Punjab können wir sagen, dass wir uns hier voll und ganz sicher gefühlt haben. In Lahore kann man sich komplett frei bewegen – ganz ohne Polizeischutz.

Anders ist das leider in anderen Städten in Punjab, wie zum Beispiel Multan und Bahawalpur. Durch die Präsenz der Armee und des Geheimdienstes in diesen Städten wird man relativ schnell von „Sicherheitsmännern“ in für Touristen vorgesehene Hotels gesteckt. Auch Tagestrips zum Derawar Fort oder in die Cholistand Wüste waren für uns nicht ohne mindestens zwei bewaffnete Eskorten möglich. Das ist zwar supernervig, aber lässt sich kaum vermeiden. Tipp: Wer es trotzdem ohne versuchen will, könnte sich über Couchsurfing einen Host suchen und mit diesem die Region vor Ort erkunden. Meist wissen die Einheimischen genau, wo und wann man sich frei bewegen kann.

Die Region Sindh

Zur Region Sindh gehören neben der Großstadt Karatschi auch andere Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die historische Stadt Sehwan Sharif. Bis heute jedoch gibt es außerhalb Karatschis nicht viele Touristen. Zwar sind die meisten Orte in Sindh (noch) nicht auf den Tourismus eingestellt, jedoch kann man sich hier frei bewegen und sicher fühlen. Achtung: In Sindh kann es häufig dazu kommen, dass Hotels keine Genehmigung für Touristen haben und man deswegen von der Polizei in absolut überteuerte Hotels gesteckt wird – oder direkt wieder in Richtung Karatschi eskortiert wird.

Die Region Khyber Pakhtunkhwa (KPK)

Wir haben schon weiter oben geschrieben, dass es Teile in der Region KPK gibt, die man als Tourist meiden sollte. Dennoch hat die Region einige Abschnitte, die wunderschön sind und für uns einfach zu einer Reise nach Pakistan gehören. Dazu zählen Swat, das Kalash Tal, Chitral und auch die Stadt Peschawar. Wichtig: Die Region zählt zu einer der konservativsten Regionen in Pakistan. Frauen sollten hier also immer ein Tuch dabei haben, um es zur Not über den Kopf zu legen und auch Männer sollten bestenfalls Knie und Schultern bedecken.

Der Norden Pakistans

Trotz der religiös motivierten Auseinandersetzungen im Norden Pakistans, lässt sich diese Region individuell bereisen. In der Vergangenheit wurden mehr Polizisten und sog. Mountain Ranger stationiert, die durch stetige Passkontrollen für Sicherheit in Pakistans Norden sorgen. Sowohl Gilgit als auch Skardu sind je nach Wetterlage mit dem Flugzeug von diversen Städten wie Islamabad gut zu erreichen.

Dennoch zählt die Region Gilgit-Baltistan und vor allem die Städte Hunza und Ghizer zu den sichersten Orten in ganz Pakistan. Beide Regionen haben schon seit längerer Zeit steigenden Tourismus und konnten sich so sehr gut auf Reisende einstellen.

Faisal Moschee in Islamabad
Die Faisal Moschee in Islamabad ist definitiv einen Besuch wert

Islamabad

Die Hauptstadt Pakistans ist für viele der langweiligste Ort des Landes. Das mag sein, denn die Stadt ist eine reine Modellstadt, die heute das Zuhause von Diplomaten, Geschäftsleuten und anderen wichtigen Menschen ist. Dennoch ist Islamabad der mit Abstand sicherste Ort des Landes und damit ein guter Punkt, um in das Abenteuer Pakistan zu starten.

Dringender Hinweis

Dieser Artikel ist lediglich als lose – und persönliche – Zusammenfassung über Sicherheitshinweise für eine Reise nach Pakistan zu verstehen. Jegliche Hinweise sind kein Garant für die aktuelle Sicherheitslage. Reisende sollten vor und während der Reise nach Pakistan ortskundigen Rat zur Sicherheitslage am Reiseziel einholen. Weiterführende Informationen bietet die Website des Auswärtigen Amts. Die aktuellen Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts (Website) für Pakistan gilt es stets zu beachten – das gilt nicht nur während einer Reise in Pakistan, sondern schon bei der Planung einer Reise.

Als Frau in Pakistan

Zum Thema Sicherheit in Pakistan gehört auch das Reisen als Frau in diesem streng muslimischen Land. Als Frau durch Pakistan zu reisen ist jedoch tatsächlich nicht anders, als als Frau durch den Iran oder andere muslimische Länder zu reisen. Wichtig ist, dass die Kleiderordnung respektiert wird. Dazu gehören eher locker geschnittene Kleidungsstücke, bedeckte Schultern, Beine und ein bedecktes Dekolleté. In Pakistan gibt es keine Kopftuchpflicht, jedoch ist es ratsam als Frau einfach immer ein Tuch (Dupatta nennt man das in Pakistan) dabei zu haben und dies, wenn nötig, schnell als Kopftuch umzuformen.

Kann man als Frau alleine durch Pakistan reisen?

Wir kennen einige Frauen, die allein durch Pakistan gereist sind und dabei keine Probleme hatten, die man so nicht schon aus anderen Ländern kennt. Die Pakistaner außerhalb der streng konservativen Regionen gehen respektvoll mit reisenden Frauen um, gaffen weniger als manch andere Männer und sind gleichzeitig hilfsbereit ohne aufdringlich zu wirken. Also ja, man kann allein als Frau durch Pakistan reisen – mit einem wachsamen Auge, einem Vertrauen in die Menschheit und dem grundsätzlichen Bauchgefühl, das sowieso immer der beste Kompass ist.

Risikogebiete

Wenn es um die Sicherheit in Pakistan geht, muss man die Risikogebiete im Land genau kennen. Abgesehen von Regionen gibt es auch Orte, die immer wieder Ziel von Anschlägen wurden. Leider sind diese meist religiös getrieben und an Minderheiten gerichtet. Dazu zählen alle Glaubensgemeinschaften, die nicht zu den Sunniten zählen, wie zum Beispiel Shiiten oder Sufis. In den letzten Jahren kam es dadurch verhäuft zu Anschlägen auf Sufi-Schreinen, wie im Mai 2019 im Data Darbar in Lahore oder im Februar 2017 im Lal Shahbaz Qalandar Schrein in Sehwan Sharif.

Heißt das, dass man keine Schreine in Pakistan besuchen sollte?

Nein. Wir haben den Data Darbar Schrein in Lahore besucht und hatten keinerlei Probleme. Mittlerweile sind die Sicherheitsvorkehrungen in den Sufi-Schreinen riesig. Man wird am Eingang wie am Flughafen untersucht und muss Rucksäcke und andere Taschen abgeben. Natürlich ist das kein Garant dafür, dass nichts passiert.

Sicherheit wird in den Sufi Schreinen in Pakistan meist geboten
Sicherheit wird in den Sufi Schreinen in Pakistan meist gebote

11 Tipps

1. Massenveranstaltungen & Demos

Alle Art von Großveranstaltungen wie Festivals und Menschenansammlungen an Feiertagen sollte man als Tourist meiden. Gleiches gilt natürlich besonderes für jegliche Art von politischen Demonstrationen, Freitagsgebeten und islamischen Feiertagen.

2. Polizei- und Militäreinrichtungen

Terroristische Angriffe und Terrorattacken richten sich oft auf militärische Einrichtung sowie Einrichtungen der Polizei von Pakistan und auf Glaubenseinrichtungen der Minderheiten. Auch wurden Regierungsgebäude, Gerichtsgebäude, Gebäude internationaler Organisationen, Moscheen aber auch Marktplätze in der Vergangenheit vermehrt zum Anschlagsziel.

3. Besuch religiöser Orte

Wer religiöse Stätten wie Moscheen oder Schreine besucht, sollte sich respektvoll verhalten. Vom Besuch religiöser Stätten, Prozessionen und Feierlichkeiten an Feiertagen ist dringend abzuraten.

4. Gotteslästerung und Blasphemie

Gotteslästerung jeglicher Art ist unbedingt zu unterlassen.

5. Taschendiebe und Co.

Straßenkriminalität gibt es auch in Pakistan, von Taschendieben und anderen Kleinkriminellen auf der Straße bis hin zu organisierten Banden vor allen Dingen auf Märkten. Auch gab es bewaffnete Überfälle in der Nacht. Besondere Gefahr herrscht auch bei größeren Menschenansammlungen und bei der Fahrt mit dem Bus. Hier gilt es seine Wertgegenstände stets im Auge zu behalten.

6. Aktivitäten in der Nacht

Es empfiehlt sich generell sobald es dunkel wird nicht mehr alleine auf die Straße zu gehen. Besonders dunkle Seitenstraßen und zwielichtige Viertel sollte man meiden.

7. Wertsachen

Am besten zeigt man nie öffentlich, dass man Wertsachen mit sich trägt. Das gilt im Besonderen für teure Handtaschen, aber auch für Geldbeutel, die man am besten nicht offen in der Potasche der Hose zur Schau trögt. Wer nicht alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen will, der sollte auch Kameras nicht um die Schulter tragen, sondern am Körper befestigen – oder besser: so oft es geht im Rucksack lassen. Geldscheine sollte man nur in kleinen Mengen mit sich führen. Andere Wertsachen wie teuren Schmuck oder teure Uhren lässt man am besten ganz zu Hause und nimmt sie erst gar nicht mit nach Pakistan.

8. Unterlagen

Wichtige Unterlagen wie der Reisepass mit dem Pakistan Visum und damit dem Einreisestempel sollte man stets an einem sicheren Ort aufbewahren. Ist man mit allen Wertsache unterwegs, ist es ratsam, solche Unterlagen und Dokumente nah am Körper zu tragen. Auch kann eine Gürteltasche oder ein Geldgürtel eine gute Lösung sein.

9. Sich Gegebenheiten anpassen

Es ist im Allgemeinen ratsam, sich den Gegebenheiten eines Landes so gut es geht anzupassen. Auf örtliche Sitten und Bräuche gilt es zu achten. Das gilt auch für die Kleidung. Besonders als Frau ist es dringend ratsam, sich der Kleidervorschrift zu beugen. An vielen Orten und in der Moschee gilt es ein Kopftuch zu tragen. Auch für Männer sind kurze Hose und schulterfreie Kleidung zu vermeiden.

10. Drogen

Gerade in Peschawar gehört Haschisch aufgrund der Grenze zu Afghanistan zum Alltag dazu. Auch gibt es kleine Shops in Karatschi und Lahore, in denen man Alkohol kaufen kann. Dennoch raten wir davon ab, Drogen zu kaufen und/oder zu konsumieren und Alkohol wirklich nur in geschlossenen Räumen zu trinken. Drogendelikte werden bis heute mit harten Gefängnisstrafen und in manchen Fällen sogar mit der Todesstrafe geahndet.

11. Gesunder Menschenverstand

Beim Thema Sicherheit in Pakistan sollte man zu jeder Zeit aufmerksam sein und den gesunden Menschenverstand walten lassen. Sagt einem das eigene Gefühl, man solle eine dunkle Straße lieber nicht betreten, sollte man es vermutlich auch besser sein lassen. Das eigene Bauchgefühl hat oft Recht.

Noch einmal der Hinweis: Wir geben dir mit diesem Artikel keine zu 100 % sicheren Informationen und bitten dich darum, die Sicherheitslage in Pakistan vor deiner Reise mit den Informationen auf der Website des Auswärtigen Amts abzugleichen und die Nachrichtenlage zu beobachten. Dinge können sich in Pakistan schnell ändern.

Teeverkäufer in Peschawar Pakistan
Teeverkäufer in Peschawar

Versicherung

Wir reisen nirgendwo hin ohne eine Krankenversicherung abzuschließen. Achtet bitte unbedingt darauf, dass ihr vor eurer Reise nach Pakistan bei eurer Auslandskrankenversicherung anruft und fragt, ob Pakistan im Schutz mit eingeschlossen ist. Da die Sicherheit in Pakistan immer noch nicht zu 100% gewährleistet werden kann, schrecken auch viele Versicherungsunternehmen davor zurück. Wir haben gute Erfahrungen mit dem Angebot von World Nomads (Website) gemacht.

Kontakte & Quellen

Bei Reisen in sogenannten Risikogebieten tragen wir uns vor Abflug immer in die Krisenvorsorgeliste ELEFAND (Website) ein. Damit sind wir im Notfall abgesichert, die Regierung weiß, wo wir sind und kann uns schnell kontaktieren. Grundsätzlich ist es auch immer wichtig, die Botschaften und Konsulare vor Ort zu kennen. Solltet ihr Fragen zum Thema Sicherheit in Pakistan haben, können euch die folgenden Adressen sicher weiterhelfen.

Die deutsche Botschaft in Islamabad

Hier sind die wichtigsten Kontaktinformationen und Öffnungszeiten für die deutsche Botschaft in Islamabad. Änderungen vorbehalten.

Öffnungszeiten

Vom 1. Mai bis 30. September: Mo-Mi 8:00 bis 13:00 Uhr & 13:30-15:00 Uhr; Do 08:00-13:00 Uhr & 13:30-16:00 Uhr; Fr 08:00-13:30 Uhr

Vom 1. Oktober bis 30. April: Mo-Do 08:00-13:00 Uhr & 13:30-16:30 Uhr, Fr 08:00-13:30 Uhr

Öffnungszeiten für Passangelegenheiten: Mo-Do 08:00-12:00 Uhr

Notfälle

Konsularische Notfälle können unter +92 334 05 80 589 oder +92 333 13 16 168 außerhalb der Öffnungszeiten geregelt werden.

Adresse

Postadresse: Embassy of the Federal Republic of Germany, P.O. Box 1027, Islamabad, Pakistan.
Straßenanschrift: Ramna 5, Diplomatic Enclave, Islamabad

Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Karatschi

Hier sind die wichtigsten Kontaktinformationen und Öffnungszeiten für das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Karatschi. Änderungen vorbehalten.

Öffnungszeiten

Mo-Do 07:30-16:45 Uhr, Fr 07:30-13:30 Uhr

Adresse

92-A/7, Block 5, Clifton, Karatchi

Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Lahore

Hier sind die wichtigsten Kontaktinformationen und Öffnungszeiten für das Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Lahore. Änderungen vorbehalten.

Adresse

Servis House, 2 Main Gulberg, 54622 Lahore

Schweizerische Botschaft Islamabad

Hier sind die wichtigsten Kontaktinformationen und Öffnungszeiten für die Schweizerische Botschaft Islamabad. Änderungen vorbehalten.

Adresse

Street 6, Diplomatic Enclave, G-5/4, 44000 Islamabad

Telefon

Tel.: +92 51 209 8800

Österreichische Botschaft Islamabad

Hier sind die wichtigsten Kontaktinformationen und Öffnungszeiten für die Österreichische Botschaft Islamabad. Änderungen vorbehalten.

Adresse

7 A, Strasse 21, F 8-2, Islamabad

Telefon

+92 51 8770 700

Noch Fragen zur Sicherheit in Pakistan?

Her damit! Wir freuen uns über eure Fragen in den Kommentaren.

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