Go to main content

Rila-Kloster in Bulgarien: Insider-Tipps für euren Besuch

Die besten Insider-Tipps für den Besuch eines der größten orthodoxen Klöster der Welt: des berühmten Rila-Klosters in den Bergen Bulgariens.

Rila Kloster mit Rila Gebirge im Hintergrund

Das Rila-Kloster in Bulgarien ist weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt und gehört seit 1983 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Dabei bettet es sich so unscheinbar an die dicht bewaldeten Hänge des Rilagebirges, dass es den Eindruck erweckt, es wolle bis in alle Zeit unerkannt bleiben. Falls das zum ursprünglichen Vorhaben gehörte, ist es krachend gescheitert. Denn mittlerweile ist das Kloster des heiligen Iwan von Rila, kurz Rila-Kloster, im Südwesten des Balkanstaates eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Bulgarien.

Wer seinen Bulgarien-Urlaub plant, kommt am Kloster Rila nicht vorbei. Es liegt zwar rund 120 km von Bulgariens Hauptstadt Sofia und ca. 260 von Plovdiv entfernt, ist aber jeden Umweg wert.

Unser Top-Tipp: Ihr könnt von Sofia aus eine Tagestour buchen, bei der ihr völlig stressfrei zum Rila-Kloster und sogar auch zur Bojana-Kirche gebracht werdet – inkl. Eintritt & Führung.

Aktivitäten

Tagestour ab Sofia: Kloster Rila & Bojana-Kirche

Taucht bei dieser beliebtesten 8-stündigen Tour in gleich zwei UNESCO-Welterbestätten ein: ins Kloster Rila und die Kirche von Bojana – inkl. Transport an/bis Sofia.

MEHR INFOS

Im Folgenden geben wir euch alle wichtigen Tipps für euren Besuch: von den schönsten Sehenswürdigkeiten bis zu den besten Touren zum Rila-Kloster von Sofia aus und wichtigen Infos zu Öffnungszeiten und Co.

Rila Kloster mit Rila Gebirge im Hintergrund
Das Rila-Kloster mit Rilagebirge im Hintergrund.

Rila-Gebirge

Die höchste Gebirgskette in Bulgarien ist Rila (Рила) und ihr höchste Gipfel wurde Musala (2925 m) getauft. Es ist ein Berg voll dunklen Wäldern, tiefen Tälern und verwunschenen Gletscherseen. Die höher gelegenen Gebiete des Rila-Gebirges sind ein wahres Paradies für Trekking-Liebhaber. Die unteren hingegen verbergen wahre Schätze, einschließlich der historisch und kulturell wichtigsten Sehenswürdigkeit: dem Rila-Kloster.

Schon die Straße, die den Berg hinauf führt, hat es etwas Mystisches an sich. Kurve für Kurve quält sich der Motor den Berg hinauf, während sich der Wald an den meisten Tagen in einen zauberhaften Nebel bettet. Dann plötzlich erreicht man das Kloster, das geheimnisvoll von den steilen Hängen des Rila-Tals umgeben ist.

Eingangsbereich zum Rila-Kloster
Der Eingangsbereich zum Rila-Kloster mit zahlreichen Malereien.

Eingang

Am Parkplatz wird man von einer hohen Mauer und einem bogenförmigen Eingang begrüßt. Dieser besteht aus einem großen äußeren Bogen und einem Gemälde im orthodoxen Stil, das Jesus und zwei Engeln zu seinen beiden Seiten zeigt. Die Begrüßung ist schon einmal gelungen und lässt erahnen, was einem beim Betreten des Rila-Klosters erwarten könnte. Und doch wird man beim Übertreten der Türschwelle überrascht.

Weiter innerhalb der Mauer passiert man einen kleineren Mittelbogen, schließlich den Innenbogen und betritt dann den großen Klosterhof. Was sich vor einem offenbart, wirkt wie ein Schritt in eine andere Welt, ja ein anderes Jahrhundert. Geflankt wird das Hauptgebäude von einer Kirche und einem mittelalterlichen Turm. Beide Gebäude stehen auf einem Steinboden und sind von dem vierstöckigen Wohnteil des Rila-Klosters umgeben, das gleichzeitig die Mauer bildet.

Geschichte

Das Rila-Kloster ist das größte Kloster Bulgariens und eines der größten orthodoxen Klöster der Welt. Es liegt auf 1.140 Metern Höhe im Rila-Tal, eingeschlossen vom nordwestlichen Rila-Gebirge und dem Brichebor-Gebirge.

Der Gründer Ivan von Rila

Seine Geschichte ist mehr als 1.000 Jahre alt und geht zurück auf einen Mann namens Ivan von Rila (Ivan Rilski, Иван Рилски). Er wurde 876 n. Chr. nahe der Grenze des heutigen Bulgariens und Nordmazedonien geboren (Wikipedia). Erst ein Hirte, wurde er später Kirchenpriester und suchte, als einer der ersten Priester überhaupt, eher die Einsamkeit statt die Geselligkeit unter anderen Pristern. Also begann er in einem eher unbequemen Stil an abgelegenen Orten zu leben. So auch im Rila-Gebirge, das noch wild und gänzlich unbewohnt war. Hier fand er eine Höhle im Fels, in der er nicht nur lebte, sondern seine christliche Lehre auch an Jünger weiterverbreitete. Selbst Wunderheilung wird ihm bis heute zugeschrieben.

Das Buhlen des Königs

Genau diese rief König Peter I. auf den Plan, der sich aus der Hauptstadt des bulgarischen Reiches, Preslav, auf die beschwerliche Reise ins Rila-Gebirge machte, um den Wunderheiler zu treffen. Doch bei seiner Ankunft verweigerte ihm Ivan den Zutritt zu seiner Höhle, um dem Ruhm zu entgehen. Auch Gaben wie Gold und andere kostbare Dinge ließ er zurückgehen und den König wissen, das Gold den Königen gehöre, damit diese für die Armen sorgen könnten. Der König also reiste enttäuscht ab.

Erst nach Ivans Tod bauten seine Schüler eine Vielzahl an Kirchen und auch der erste Teil des heutigen Rila-Klosters entstand. Ein Bau, der in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche Besucher und auch Könige anzog, die das Kloster reich beschenkten.

Die Invasion der Osmanen

Es war kurz vor der Invasion der osmanischen Türken in Bulgarien, als ein lokaler Feudalherr namens Hrelja (Хрелю), der hauptsächlich dem König von Serbien diente, einen Turm im Inneren des Klosters baute. Ein paar Jahrzehnte später kamen die Osmanen (aus der heutigen Türkei, die selbst mit dem Sumela-Kloster viele Besucher anzieht) und zerstörten die meisten seiner Gebäude.

Die Tochter des serbischen Königs

Eine Wendung des Schickals brachte dem Kloster den erhofften Aufschwung. Sultana Mara Brankovic, die Tochter des serbischen Königs (und später Konkubine im Harem von Sultan Murad II. des Osmanischen Reiches) spendete zusammen mit der russisch-orthodoxen Kirche für den Wiederaufbau des Rila-Klosters. Obwohl es daraufhin unter islamischer, osmanischer Herrschaft stand, blieben weitere Zerstörungen aus. Das Rila-Kloster hat endlich seine Ruhe gefunden und wurde erst im 19. Jahrhundert durch einen Brand verwüstet.

Der Status Quo

Bis heute ist das Rila-Kloster eines der wichtigsten bulgarisch-orthodoxen Klosterkomplexe und eine beliebte Sehenswürdigkeit. Ihre geheimnisvolle Lage jedoch, die angenehme Ruhe und die wilde Berglandschaft, die Ivan von Rila einst zum Verweilen brachte, ist bis heute erhalten geblieben.

Fresken in der Kirche im Rila-Kloster
Einige der Fresken in der Kirche im Rila-Kloster.

Kirche

Betritt man das Kloster durch den Haupteingang, sieht man zuerst die Hauptkirche „Hl. Gottesmutter“. Sie ist im Gegensatz zu den meisten anderen Bauwerken des Klosters nicht allzu alt, sondern wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Ein Besuch der Konchen- und Fünfkuppelkirche mit zwei Seitenkapellen und drei Altarnischen ist absolut zu empfehlen.

Zu sehen sind im Inneren holzgeschnitzten Ikonostasen und Fresken der bulgarischen Großmeister Samokov und Bansko. Außerdem befindet sich darin der Sarg mit den Gebeinen des Klostergründers, des Heiligen Ivan Rilski. Doch auch die Säulengänge im Mamluk-Stil und der kleine Brunnen daneben sind postkartentauglich.

Hrelyova-Turm

Das Nachbargebäude, der Hrelyova-Turm, ist das älteste erhaltene Gebäude des Klosters. Über eine sehr steile und schmale Treppe kann man in einem dunklen Schacht den Turm hinaufsteigen. Auf dem Weg nach oben trifft man auf Reproduktionen mehrerer Gemälde und eine mittelalterliche Ritterrüstung. Das eigentliche Highlight aber ist der Ausblick vom oberen Stockwerk des Hrelyova-Turms auf das Wohngebäude des Rila-Klosters. Auch wenn man nur durch schmale Fenster schauen kann, lohnt sich der Aufstieg für die ungewöhnliche Perspektive. Früher diente der Turm den Mönchen übrigens als Schutz, aber auch als Schatzkammer und Gefängnis und Isolation für psychisch Kranke.

Wohnhaus

Selbst der Wohnteil des Rila-Klosters gleicht mit seinen hohen Mauern eher einer Festung. Er hat vier Stockwerke, über 300 Zimmer und Kammern, ein Abtzimmer und eine Küche. Markant sind vor allem die schwarz-weißen Streifen. Leider ist ein Großteil des Wohnteils für Touristen geschlossen, auch wegen Einsturzgefahr der Holz-Balkone.

Museum

Das Museum des Rila-Klosters im hinteren Teil der Anlage zeigt eine Sammlung historischer Relikte des Klosters und weiterer Alltagsgegenstände der Mönche aus der Wald- und Landwirtschaft, aber auch der Viehzucht. Dazu gehört eine Wassermühle und die alte Klosterbäckerei.

Das Rafail-Kreuz

Größtes Highlight ist das Rafail-Kreuz, das vom gleichnamigen Mönch aus einem einzigen Stück Holz hergestellt wurde (81 х 43 cm). Unglaubliche zwölf Jahre arbeitete er im 19. Jahrhundert an seinem Meisterwerk. Erst bei genauerem Hinsehen, weiß man auch warum: Die Schnitzereien auf der Oberfläche des Holzkruzifixes sind so fein und kleinteilig, dass man eine Lupe braucht, um jede dargestellte Szene zu erkennen. Auf dem Holzkreuz sind 36 Bibelszenen – jeweils 18 pro Seite – und über 600 Miniaturfiguren abgebildet. Rafail selbst stellte sein Meisterwek 1802 fertig und verlor infolge der mühsamen Arbeit sein Augenlicht.

Touren

Die beste Art, das Rila-Kloster zu erleben, ist mit einer geführten Tagestour ab Sofia. Bei den Tagestrips ist alles in einem Paket erhalten. Die meisten Touren beinhalten die Abholung in Sofia, den Transport und eine Führung vor Ort – man muss sich um nichts kümmern.

Aktivitäten

Tagestour ab Sofia: Kloster Rila & Bojana-Kirche

Taucht bei dieser beliebtesten 8-stündigen Tour in gleich zwei UNESCO-Welterbestätten ein: ins Kloster Rila und die Kirche von Bojana – inkl. Transport an/bis Sofia.

MEHR INFOS

Outdoor-Tagesausflug ab Sofia: 7 Rila-Seen, Sessellift & Rila-Kloster

Werdet aktiv und erkundet die berühmtesten Natur- und Kulturstätten auf dieser Tour zum Nationalpark, den sieben Seen und dem Kloster – mit spektakulärer Sessellift-Fahrt.

MEHR INFOS

Tagespur ab Sofia: Iwan-Rilski-Höhle, Pyramiden von Stob & Rila-Kloster

Entdeckt an einem Tag gleich drei Bulgarien-Sehenswürdigkeiten auf einen Streich.

MEHR INFOS

Rila Kloster mit Wohnhaus
Im Wohnhaus auf dem Gelände des Rila-Klosters leben heute noch Mönche.

Anreise

Das Rila-Tal mit seinem berühmten Rila-Kloster ist einer der touristisch entschlossensten Orte in ganz Bulgarien. Es gibt mehrere Möglichkeiten, zum Rila-Kloster zu kommen – vor allem aus der Hauptstadt Sofia.

Mit einer Tour:

Stressfreier als mit dem Mietwagen oder einem öffentlichen Bus ist eine geführte Tagestour ab Sofia. Unsere Tipps für die besten Touren zum Rila-Kloster findet ihr unter dem Menüpunkt Touren.

Mit dem Mietwagen:

Auf eigene Faust zum Rila-Kloster geht mit einem Mietwagen ab Sofia. Etwa 20 km westlich verläuft die Straße Sofia-Thessaloniki, und etwa 30 km nordöstlich die Straße von Istanbul in der Türkei über Plovdiv nach Sofia. Die Anfahrt von Sofia erfolgt daher am bestem über die Europastraße E79 (Sofia-Kulata). Bei Kocherinovo folgt man der ausgeschilderten Abzweigung zum Rila-Kloster (Rilski manastir). Nach ca. 2,5 km erreicht man das Kloster.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Günstiger, aber weniger bequem geht die Anreise mit einem öffentlichen Bus ab Sofia. Es gibt einen Bus, der um 10:20 Uhr in Sofia abfährt, das Rila-Kloster um 13:00 Uhr erreicht und dort zwei Stunden wartet, bevor er um 15:00 wieder zurück nach Sofia fährt. Achtung: Zwei Stunden vor Ort sind nicht viel Zeit, um das Kloster wirklich im Ganzen zu erleben.

Zum Rila-Kloster wandern:

Wer den Besuch des Rila-Klosters mit einer Wanderung verbinden will, macht die Anreise “per pedes”. Das Kloster befindet sich praktischerweise direkt an der Kreuzung der Trekkingroute. Allerdings gibt es nur wenige Ausgangspunkte für Wanderungen, die direkt am Kloster vorbeiführen: Dupnica, Sapareva banya, Klisura und vorbei an den Sieben Seen und Govedarci mit Malyovica. Wer will, kann vom Kloster weiter ins Rila-Tal wandern und beispielsweise zum Kobilino-Branishte-Pass, zu den Fischseen (Ribni ezera) oder zum Iliyna-Fluss.

Übernachten

Im ganzen Rilatal gibt es ein paar Hotels und Pensionen, in denen man für relativ wenig Geld übernachten kann. Das dürfte vor allem für alle interessant sein, die zum Rila-Kloster wandern wollen.

Hotel-Tipps

Wir können euch zwei idyllisch gelegene Unterkünfte im Rila-Gebirge empfehlen. Vor allem seid ihr von dort morgens die ersten im Klostergelände und habt es dann fast für euch allein.

Rilets Resort & Spa

Super stylisches Bergresort im Rilski Manastir, nur 600 m vom Kloster Rila entfernt.

Mehr Infos

Family Hotel Gorski Kut

Idyllisch und mit schöner Sommerterrasse direkt über dem Fluss.

Mehr Infos

Übernachten im Rila-Kloster:

Interessant könnte für manche auch eine Übernachtung im Rila-Kloster selbst sein. Tatsächlich gibt es ein kleines “Hotel” neben dem Museum, in dem man quasi im Stile der Mönche in den Mönchszellen übernachten kann. Derzeit kostet eine Nacht im Kloster 20 Leva, was etwa 10 Euro entspricht.

Reservieren kann man den Schlafplatz derzeit nur telefonisch unter +359 896 872010 oder direkt vor Ort. Mit Glück spricht der Mönch an der “Rezeption” auch Englisch.

Ausblick auf die Kuppeln vom Rila Kloster
Wunderschöner Ausblick auf die Kuppeln des Rila-Klosters.

Reisezeit

Die schönste Jahreszeit für das Kloster Rila und die Berge ist unserer Meinung nach Ende Mai, wenn die Bäume saftig grün sind und die Blumen rund um das Kloster blühen. Auch der Herbst (September, Oktober) ist eine gute Reisezeit, wenn sich die Blätter des Waldes in bunten Farben zeigen. Für alle, die Wandern wollen, sind Juli, August und September die wohl besten Monate. Im tiefsten Winter (November, Dezember, Januar, Februar) allerdings ist der Besuch nicht zu empfehlen. Im Rila-Gebirge ist der Winter sehr schneereich, teilweise besteht auch Lawinengefahr.

Öffnungszeiten

Nicht alle Highlights des Klosters sind ganzjährig geöffnet. Im Folgenden sind die unterschiedlichen Öffnungszeiten gelistet.

Öffnungszeiten

Rila-Kloster: Täglich 07:00-20:00 Uhr

Hrelyo-Turm: Nur vom 1. Juni bis 30. September geöffnet

Ethnografisches Museum & Gästezimmer im Wiedergeburtsstil, Klosterwirtschaft, Kirchenhistorisches Museum: 08:30-19:30 Uhr (1. Juni bis 30. September), 08:30-16:30 Uhr (1. Oktober bis 31. Mai)

Eintrittspreise

Die Kosten für den Eintritt ins Rila Kloster sind überschaubar. Hier ist eine Übersicht der Eintrittspreise.

Tickets & Preise

Kirchenhistorisches Museum

Erwachsene 8 BGN; Schüler 1 BGN; Familien (2 Erwachsene mit Kindern) 3 BGN pro Erwachsener und 1 BGN pro Kind.

Hrelyo-Turm, Ethnografisches Museum & Gästezimmer

Erwachsene 5 BGN, Schüler 1 BGN, Familien (2 Erwachsene mit Kindern) 3 BGN pro Erwachsener und 1 BGN pro Kind

Führungen auf Bulgarisch

8 BGN

Führungen auf Englisch

20 BGN

Noch Fragen zum Rila-Kloster?

Her damit! Wir freuen uns über eure Fragen in den Kommentaren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  1. Bernd Thomas sagt:

    Hallo, ist das Parken frei am Kloster? Und wenn kann man auch in Eurobezahlen ?
    Gruß